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Star Trek: Insurrection

-- Ich dachte, das wäre ein Star Trek-Film --

Szene aus Star Trek: Insurrection

Info über Star Trek: Insurrection (USA 1998)

Regie: Jonathan Frakes

Darsteller: Patrick Stewart, Brent Spiner, Jonathan Frakes, F. Murray Abraham, Donna Murphy, Anthony Zerbe

Inhalt: Die Föderation will harmlose Planetenbewohner ausbeuten. Da kann Captain Picard natürlich nicht tatenlos zusehen.

Kritik: Nach dem wunderbaren Star Trek: First Contact war ich eigentlich mit freudigen Erwartungen in die zweite Regiearbeit von Jonathan Frakes reingegangen. Aber leider bewahrheitete sich auch mit dem mittlerweile neunten Teil des Franchise, daß aus unerfindlichen Gründen nur die Filme mit den geraden Nummern zu den guten zählen, denn auch Star Trek: Insurrection kann man getrost auf den Einmal-sehen-und-vergessen-Haufen der mittelmäßigen Filme schieben.

Es fängt nicht erst mit den schlechten und unglaubwürdigen, eindeutig als Computeranimationen erkennbaren Spezialeffekten oder der einfältigen Musik an: schon zu Anfang wird man auf beeindruckend langweilige und stereotype Weise in die Lebensweise eines edlen, naturverbundenen Bauernvolkes eingeführt, das natürlich die schützenswerten und herzensguten Opfer darstellt. So sauber, rein und schön, wie die Autoren - Hollywood-Amerikaner natürlich - sich das Landleben vorstellen, ist es sicher nicht, aber für die Holzhammer-Aussage "Seht her, diese Menschen sind noch nicht von der modernen Technik verdorben! Wir müssen sie mit allen Mitteln schützen!" sind die vorgestellten Landwirte recht und billig.
Natürlich darf auch ein Haufen Bösewichte nicht fehlen, der mit einem recht komplexen Plan, im umfangreichen Plot etwas mühsam vorgestellt, ewige Jugend erringen will. Dazu kommt noch - die Menschen im 24. Jahrhundert, vor allem höhere Föderationsmitglieder, scheinen anfälliger für Korruption und Bosheit zu sein, als sie zugeben wollen - ein verbrecherischer Admiral aus dem Abziehbilderbuch verräterischer Vorgesetzter, und schon stehen die Reihen der Bösen fest.

Bis Captain Picard und seine Mannen, diesmal mehr routiniert als freudig von Patrick Stewart und den anderen gespielt, Ru'afo und seinen Schergen - schlecht und gelangweilt von Anthony Zerbe und F. Murray Abraham dargestellt - im vorhersehbaren Showdown eins mit der Kanone verpassen können, gilt es, sich durch einige gute und viele peinliche Scherze (Worfs Pubertät!), nur mit dem Hintergrundwissen der Serien zu verstehende Dialoge ("Die Föderation stirbt...") und eine aufgesetzte, an Langeweile und Abgedroschenheit ihresgleichen suchende Lovestory (mit einer Collagen-behandelten Fast-Omi) durchzuwühlen. Natürlich werden Picard und seine Geliebte unter Felsen verschüttet, natürlich verläßt Picard mit seinen Leuten aus Wut die Sternenflotte (sehr "originell" hierbei: die Einstellung, in der Picard seine Rangabzeichen ablegt), natürlich werden sie nachher folgenlos und unkompliziert wieder in den Schoß der Föderation aufgenommen, natürlich kann Picard Ru'afo zum End-Showdown nur allein und im Muscle-Shirt gegenübertreten und immer so weiter. Einzig die ab und zu originelle Kamera von Matthew F. Leonetti bewahrt den Zuschauer in den langweiligsten Szenen vor dem Einschlafen. Aber das rettet den verkorksten Gesamteindruck eh nicht mehr.

**1/2 von 5 Sternen.

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