Moviebazaar Moviebazaar

Starship Troopers

-- Juhu, ein Paul Verhoeven Film --

Szene aus Starship Troopers

Info über Starship Troopers (USA 1997)

Regie: Paul Verhoeven

Darsteller: Casper Van Dien, Dina Meyer, Denise Richards, Jake Busey, Michael Ironside, Clancy Brown

Inhalt: Hübsche Schulabsolventen werden im Krieg mit außerirdischen Käfern aufgerieben.

Kritik: Ein Paul Verhoeven Film! Und auch diesmal enttäuscht er nicht, im Gegenteil. Die jungen Darsteller machen ihre Sache prima - sie spielen genauso, wie sie es aus ihren Seifenopern, denen sie entstammen, gewohnt sind, und wie Verhoeven es beabsichtigt hat. Besonders hervorzuheben ist hier Denise Richards, über die ich mich ausführlich in der Kritik zu Drop Dead Gorgeous auslasse - hier reicht es, wenn ich sage, daß sie weit schlauer ist und noch besser spielt, als sie aussieht.

Die ersten Szenen erinnern also an eine dieser x-beliebigen Serien wie "Beverly Hills 90210" oder "Melrose Place" mit den üblichen Liebeleien und trivialen Schulproblemen. Aber bald geraten die schönen Hauptakteure, die den Krieg in ihrer entlarvenden Naivität als eine Art Spiel sehen, ins brutale Boot Camp, das natürlich eine groteske Überzeichnung und Karikatur des militärischen Drills unserer Zeit ist. Die Ausbilder sind eben noch einen Tick sadistischer und menschenverachtender, noch brutaler und zynischer, als wir es kennen (wer war außer mir beim Bund? Hebt eure Armstümpfe!). Gleichzeitig zeigt uns Verhoeven eine Zukunft der völligen Gleichberechtigung der Geschlechter - beim Arbeiten, beim Duschen (eine wirklich legendäre Szene, die in keinem 110-Jahre-Kino-Review fehlen sollte) und beim Sterben. Und es wird viel gestorben im Bug-Krieg, und Verhoeven spart kein brutales Detail aus. Die Effekte sind dabei großartig, die Story langweilt keinen Moment, und die Action fesselt einen buchstäblich in den Kinosessel. Viele Zeitgenossen werden Starship Troopers daher als "harten" Actionkracher in Erinnerung behalten und nie bemerken, daß sie dabei von Verhoeven hinters Licht geführt worden sind, der mit den in Wahrheit völlig nebensächlichen (aber toll geschnittenen und von Jost Vacano unglaublich gut gefilmten) Splatterszenen der Gier vieler nach immer noch mehr Explosionen nur seinen zynischen Spiegel vorhält - und das auf ähnlich drastische Weise wie in Basic Instinct.

Es gab Kritiker, die Verhoeven vorwarfen, er verherrliche den Faschismus und den Krieg. In der Tat: die seltsam vertrauten Geheimdienst-Uniformen und die immer wieder eingestreuten Fed-Net-Szenen stellen eine faschistoide Weltdiktatur dar, deren Aggressivität ihr den Konflikt mit den Bugs beschert hat - weil die Menschen gewaltsam in das Bug-Gebiet eindrangen, wurden sie angegriffen. Aber Verhoeven zeigt, worin ein Krieg immer endet: im Tod. Doch selbst der Tod wird von den Menschen noch propagandistisch ausgeschlachtet, und als man am Ende einen Bug-Anführer fängt, ahnt man, wie schlimm es ihm ergehen wird. "Er fürchtet sich!" ist hierbei die Schlüsselszene des gesamten Films - die Furcht des Bugs vor den Menschen, davor, was sie, die wahren Aggressoren des Films, mit ihm anstellen werden, ist eine Warnung des Misanthropen Verhoeven an die Menschheit, es nie so weit kommen zu lassen. Dieser grandiose Antikriegsfilm erhält daher

*****von 5 Sternen.

Nach oben