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South Park: Bigger, Longer and Uncut

-- Shut your fucking face, you donkeyraping shiteater! --

Szene aus South Park: Bigger, Longer and Uncut

Info über South Park: Bigger, Longer and Uncut (USA 1999)

Regie: Trey Parker

Darsteller: Trey Parker, Matt Stone, Mary Kay Bergman, George Clooney, Minnie Driver, Isaac Hayes

Inhalt: Nach dem Genuß des Films "Asses of Fire" mit Kanadas härtesten Actionstars Terrance und Phillip geben Cartman, Kyle, Stan und Kenny nur noch Fäkalausdrücke von sich. Grund genug für ihre Eltern, in den Krieg gegen Kanada zu ziehen.

Kritik: Endlich gibt es meine liebsten Rotznasen auch auf der großen Leinwand in nie zuvor dagewesener Brillanz zu sehen - die Arbeit von 10000 koreanischen Sklavenzeichnern und ein Budget von 500 Millionen US-Dollar werden im Film durch atemberaubende Detailgenauigkeit, lebensechte Animationen und alle Maßstäbe sprengende Special-Effects sichtbar gemacht - man glaubt, das Edelweiß pflücken zu können, das in den Bergen um das friedliche Städtchen South Park wächst; aber auch die computeranimierten Szenen und die wuchtigen Explosionen sind toll gelungen und tragen so zum Realismus bei...

Wer "South Park", die Fernsehserie, nicht kennt oder mag, ist hier sicher fehl am Platz und wird sich wundern, warum ein flächig-ungenauer Zeichenstil, lächerliche Animationsphasen und derber Toilettenhumor - von quäkigen Kinderstimmen vorgetragen - so einen Erfolg haben können. In diesem Fall empfiehlt sich ein Besuch von Great Expectations.
Allen begeisterten Fans und Anhängern aber eröffnet sich (im Original natürlich, wobei die Synchronisation zu einer der besten seit langen Zeiten gezählt werden kann. Aber es ist eben nur eine Synchro...) ein kurzes (90 Minuten) und kurzweiliges, großes Abenteuer mit umwerfend guten, toll gemachten und vielen Songs ("Unclefucker", "Blame Canada" und das bekannte "Kyle's Mom's a bitch" sind nur drei leuchtende Beispiele), krachenden Explosionseffekten im Dolby-Digital-Sound, einer verrückten Geschichte mit vielen alten Bekannten aus der Serie (Big Gay Al, Bill Clinton, Saddam Hussein...), die trotzdem eine ernste Message und einen wahrhaft politischen Aufruf zu mehr Toleranz und weniger Bigotterie beinhaltet - erstaunlich, daß ausgerechnet ein so "böser" Zeichentrickfilm es wagt, gegen die in Amerika - home of the free indeed - immer mehr und immer gewalttätiger um sich greifenden "Sauberkeits"bestrebungen der political correctness, prüde Heuchelei und Ablehnung böser Worte (bei gleichzeitiger Verherrlichung der körperlichen Gewalt) so eindeutig Stellung zu beziehen.

Gratis dazu gibt's die krassesten Sprüche aller Zeiten ohne lästige Bleeps. Ist schon die Fernsehserie eine ständige Bereicherung des alltäglichen Wortschatzes, so haben Trey Parker und Matt Stone sich hier selbst übertroffen: an die 400 Schimpfworte werden hier von den wunderbaren Sprechern (mit der talentierten, viel zu früh verstorbenen (Suizid) Mary Kay Bergman) losgelassen, spannen den Bogen von "pigfucker" über "testicle-shitting rectal-wart" bis "dickfart fuckface" und machen den Film mit der Situationskomik und der handfesten Abenteuer-Action so zu einer dauernden Zwerchfellprobe. Ein paar dicke Überraschungen und köstliche Filmzitate werden auch noch serviert, und so wird South Park: Bigger, Longer and Uncut zum filmischen Festmahl für Gourmets mit einer besonderen Note - mögen muß man diese Geschmackrichtung allerdings schon.

****1/2 von 5 Sternen.

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