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The Sixth Sense

-- Buh! --

Szene aus The Sixth Sense

Info über The Sixth Sense (USA 1999)

Regie: M. Night Shyamalan

Darsteller: Bruce Willis, Toni Collette, Olivia Williams, Haley Joel Osment, Donnie Wahlberg, Mischa Barton

Inhalt: Ein kleiner Junge sieht Geister. Bruce Willis zur Hilfe!

Kritik: Und siehe da, er kann's ja doch! Die Rede ist natürlich vom von mir vielgescholtenen Bruce Willis, dem Action-Hero; er will in Zukunft dem Haudrauf-Genre entsagen und sich in ernsteren Rollen üben. Weiter so! Mit seiner sympathisch-kraftvollen Ausstrahlung und seiner zwar nicht sehr variantenreichen, aber dennoch eingehenden Mimik ist er eine seltsam passende Besetzung für den resignierten Psychiater. Ihm zur Seite stehen die wunderbare Toni Collette als überzeugend überfordert-besorgte Mutter und - Wunder über Wunder - ein Kind, das schauspielern kann! Und das so gut, daß es viermal so alte Kollegen locker in die Tasche steckt. Mit Haley Joel Osment ist dem bisher unbekannten Regisseur M. Night Shyamalan ein wahrer Besetzungscoup gelungen. Mit einer voll überzeugenden, natürlichen Darstellung, die unter die Haut geht, bringt er seine Geistervisionen furchterregend realistisch rüber. So kann der Regisseur auf große Effekthascherei verzichten und stattdessen auf psychologischen Horror, eine virtuose, die Akteure gut in Szene setzende Kamera mit vielen Schockbildern und gute Angstmusik setzen. Und wenn doch mal Spezialeffekte gebraucht werden, kommen sie aus den Stan Winston Studios, die für ausgezeichnet realistische Arbeit bürgen.

Die Geschichte bringt einen originellen Twist in die "ich sehe Geister"-Prämisse (die brauchen nur Hilfe) und bietet ein hier natürlich nicht verratenes Ende, das viele sehr überraschen wird und im Nachhinein das soeben Gesehene relativiert und umwirft - eine etwas seltsame, in letzter Zeit zu beobachtende Tendenz in neuen Streifen (eXistenZ, Fight Club...), die mir aber durchaus gefällt - wenn mehr Filme so sind wie die von David Fincher und weniger so wie die von Michael Bay, kann es mit der Welt nur aufwärts gehen. Aber wenn man gut aufpaßt, kann man hier das Ende schon vorher ahnen - es hängt mit der Interaktion der Figuren untereinander zusammen...

Aber vielleicht achtet man darauf ja gar nicht, sondern ist ganz hingerissen von den großartigen Schauspielern, die in prima Spiellaune The Sixth Sense zu einem wahren Genuß machen; vielleicht bewundert man auch die schön gezeigte, sich langsam entwickelnde Freundschaft zwischen dem Jungen und dem Doc oder die besorgte, aber dennoch liebende Mutter-Sohn-Beziehung oder die "Affäre" von Crowes Frau - ein toller Film über Liebe, Beziehungen und Freundschaften und eine Empfehlung für alle, die noch auf mindestens einem Auge sehen.

****1/2 von 5 Sternen.

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