Kritik:
Da sage noch
einer, Filme machen blöd: ich habe soviele
New-York-Filme gesehen, daß ich mit verbundenen Augen
vom Central Park bis in die Bronx finden könnte - wenn
ich nicht vorher beraubt würde (hohoho). Hier die
Rockefeller Plaza, auf der zu allen Jahreszeiten Leute
eislaufen, dort das Plaza Hotel, drüben das Chrysler
Building, Tag und Nacht beleuchtet, hüben die 5th
Avenue und die Wall Street. Nicht zu vergessen: Mr.
Papadopoulos, der nimmermüde
Lebensmittelverkäufer, dessen Gemüsewagen in
garantiert jeder Verfolgungsjagd zerstört
wird.
In Money
Train hat Herr Papadopoulos Glück: die einzigen
Leidtragenden sind hier die Wagen der Metro, die in
haarsträubend unrealistischen Actionszenen durch die
Tunnels kollern. Zwischendurch kämpfen sich Woody
Harrelson und Wesley Snipes als zerstrittene "Brüder"
mehr schlecht als recht durch eine zäh-plumpe
Buddy-Geschichte mit einer Handvoll netter Scherze unter den
moralisierenden und schwerfälligen Dialogen. Immerhin
ist die Dreiecks-Lovestory mit der attraktiv-sympathischen
"Miss San-tia-go" Jennifer Lopez einigermaßen gut
gelungen und erfreut mit einer schönen Tanzszene auch
saure Zitronen.
So bewegt
sich der Money Train zu Bildern und Tönen von
der Stange ziemlich vorhersehbar bis zur Happy-Endstation.
Vorher werden noch - Chris Cooper hat ein Gary Oldman-Abo -
irre Brandstifter und sadistische Polizeipräsidenten
aus dem Feld geschlagen, was aber auch nur jene
überrascht, die in der Videothek bevorzugt die
Michael-Dudikoff-Ecke ansteuern. Daneben, in der
Stereotype-Actionstreifen-Corner, liegt Money
Train.
von
5 Sternen.
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