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Drop Dead Gorgeous

-- Denise Richards' Zahnarzt ist ein Genie! --

Szene aus Drop Dead Gorgeous

Info über Drop Dead Gorgeous (USA 1999)

Regie: Michael Patrick Jann

Darsteller: Kirstie Alley, Ellen Barkin, Kirsten Dunst, Denise Richards, Allison Janney, Brittany Murphy

Inhalt: Mord und Intrigen in einem Kleinstadt-Schönheitswettbewerb.

Kritik: Hm. Ich habe Denise Richards unterschätzt. Man läßt sich so leicht von ihrer Erscheinung blenden - sie sieht eben immer aus wie eine Art Hyper-All-American-College-Girl in einem Fünfziger-Jahre-Heile-Welt-Film auf Speed: tellergroße Augen, riesig-wuchtige Lippen, außerirdisch weiße Zähne, eine spitz-aristokratische Nase, ein völlig unnatürliches Gigawatt-Grinsen und überirdisch antigravitational-riesige, steile Brüste - und sofort denkt man, daß sie nur ein weiteres zwar leckeres, aber hohles Schokohäschen ist.

Aber ihre Rollenwahl und ihre Spielweise lassen doch eine gewisse Intelligenz und sogar guten Geschmack vermuten: die fast independent-mäßig schrägen Wild Things und natürlich Starship Troopers haben mir mehr als gut gefallen - und Denise Richards mittendrin. Wenn sie so weitermacht, könnte ich sie fast um ein Autogramm ersuchen, denn auch Drop Dead Gorgeous ist so, wie ich Filme liebe: rabenschwarz, zynisch, geschmacklos, ultrabitter und sozialkritisch. Neben Denise brillieren in dieser mit einem weitgehend guten Drehbuch gesegneten, galligen Kritik am Kleinstadtleben und Amerika überhaupt vor allem die immer noch wunder-wunderschöne (Diese Augen! Dieses Haar! Und dieses Talent!), aber mittlerweile fett gewordene (Saavik, komm zurück!) Kirstie Alley als reiche und ehrgeizige Mutter, Ellen Barkin als White-Trash-Frau und Kirsten Dunst als Sympathieträgerin Amber. Mit ihrer kleineren Körpergröße, dem natürlicheren Aussehen und den kleinen Zähnchen bildet sie eine Art Gegenpol zu Denise Richards' seltsam klinischer Schönheit, und mit ihrer porzellangleichen Haut sieht sie immer noch ein bißchen so aus, als käme sie direkt aus Interview with a Vampire: The Vampire Chronicles.

Die Musik langweilt zwar manchmal etwas, die Kameraarbeit ist nicht besonders originell, ein paar betuliche Längen hat der Film auch, und manche Schönheitswettbewerb-Insider-Scherze bleiben fast im Hals stecken; aber insgesamt ergibt Drop Dead Gorgeous ein schön schwarzes, pessimistisches Bild eines degenerierten und moralisch hohlen Amerikas - wie wir Europäer es eben lieben.

***1/2 von 5 Sternen.

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