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Bad Boys

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Szene aus Bad Boys

Info über Bad Boys (USA 1995)

Regie: Michael Bay

Darsteller: Will Smith, Martin Lawrence, Téa Leoni, Tchéky Karyo, Theresa Randle, Vic Manni

Inhalt: Drogenschmuggel-Action-Wirrwarr.

Kritik: Mächtiger als Aeneas und Dido! Mit mehr Widrigkeiten konfrontiert als Pyramus und Thisbe! Listiger als Romeo und Julia! Begabter als Al Bano und Romina Power! Das kann natürlich nur das Traumpaar des modernen Hollywood sein: der unvergleichliche Michael Bay und der fantastische Jerry Bruckheimer!
Wie gern wäre ich bei ihrem ersten Treffen dabeigewesen: hier der gorillaartige, nur zu sabbernden Grunzlauten fähige "Krachen muß es"-Starregisseur, dort der von zuvielen Geschäftsessen zu elefantösen Maßen angeschwollene, schwerreiche Produzent. Wenn es Liebe auf den ersten Blick jemals gab, dann hier: die beiden Seelenverwandten taten sich zusammen, um ihre Visionen herrlich sinnentleerter Actionkracher wunderbar zu verwirklichen, ewig im Kampf mit ihrer Erznemesis, dem "Plot?"-Paar Dean Devlin/Roland Emmerich. Wie schön...

Vor den Meisterwerken "Sse" The Rock und Armageddon stellten die zwei Turteltauben Bad Boys auf die Beine. Aber leider waren die modernen George und Gracie noch schlecht eingespielt: Bad Boys hat noch viel zu viel unnötigen Plot, einen zu passenden Soundtrack, zu nette Witzchen und zu sympathische Schauspieler zu bieten, die viel zu sehr von der explosiven Action ablenken. Will Smith und Martin Lawrence harmonieren als ungleiche Buddy-Cops trotz mancher Klischees so schön und witzig, daß es eine wahre Lust ist, zuzuschauen. Da das aber nur von den bunten Explosionen ablenkt, wurde dafür mit Téa Leoni eine möglichst untalentierte und langweilige Schauspielerin eingestellt. Auch die Mord- und Diebstahlstory wurde um überflüssige Details, Wendungen und Dialoge erleichtert, damit noch mehr Dynamit in die Plotholes paßt.

Das brauchen Theseus und Ariadne auch für die glücklicherweise jeder Gravitation und inneren Logik enthobenen Actionsequenzen: in getreuer Erfüllung jedes nur denkbaren Klischees aus "Wie inszeniere ich einen Showdown für Dummies" zeigen Bay und Bruckheimer Rettungen in letzter Sekunde, wundersam heilende Heldenwunden und noch nicht tote Bösewichte, daß der Werner-Fan nur so grunzt. Die Dialoge werden entsprechend auf das Niveau drei Monate alter Fischsuppe heruntergefahren, damit auch ja kein Einzeller außen vor bleibt; und so wird Bad Boys am Ende doch noch zu einem Vergnügen für die ganze Familie, geschaffen vom dynamischsten Duo seit Batman und Robin. Wie schön!

**1/2 von 5 Sternen.

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