Kritik:
Bruce Willis macht
einen Actionfilm. Das ist sehr originell.
In diesem
Machwerk (das man kaum Film nennen kann, ohne dabei
gleichsam das Andenken der Brüder Lumière zu
entehren und auf ihr Grab zu spucken), wimmelt es nur so von
harten, männlichen Helden (toughe Ölbohrleute!
Hart! Härter! Ölbohrer!) mit coolen Namen wie
"Harry S. Stamper" (zu deutsch: Heinrich Stempler), die
natürlich die einzigen sind, die unsere Mutter Erde
retten können. Also werden sie im Schnelldurchgang zu
Super-Astronauten ausgebildet (zwischendurch haben diese
Genies sogar noch Zeit, sich in einer Bar einen hinter die
Binde zu kippen), wobei es nicht an "coolen" Sprüchen
mangelt. Munter wird auf solch triviale Dinge wie gute
Schauspieler (es ist nicht zu begreifen, daß Bruce
Willis sich selbst sogar noch untertreffen kann! Ben Affleck
ist ein noch größerer Witz als sonst! Selbst Liv
Tyler spielt schrecklich! Aber wahrscheinlich konnte sie aus
der Rolle nicht allzuviel machen... hoffentlich), ein
Drehbuch (das soll eine Story sein?), Charaktere
(Abziehbilder!), Logik und Naturgesetze (wollte ich hier
Beispiele anführen, wäre die Seite jetzt noch
nicht fertig geladen) verzichtet. Einfallslose Explosionen,
patriotische Heldenmucke und lahme
Special-Effects wechseln mit seltsamen "Mein Bohrer ist der
größte"-Aufnahmen und "lässigen"
One-Linern.
Flankiert
wird das Ganze von längst überholt geglaubten
Klischees ("Ich Rrrusse! Rraumstation viel kapuut!") und
aufgesetztem Patriotismus ("Für Amerika!"), der in
faschistischen Bildern zelebriert wird - Leni Riefenstahl
läßt grüßen. Auch läßt
Michael Bays dahingerotztes "Werk" jede Spur von Humor oder
Ironie vermissen, und es fragt sich, ob das Geld für
den Film nicht besser in eine tüchtige Magenspiegelung
investiert worden wäre.
0
von 5 Sternen.
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